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Vielfalt vor der Haustür – was können wir für Schmetterling, Wildbiene & Co. tun?

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Vielfalt vor der Haustür – was können wir für Schmetterling, Wildbiene & Co. tun?
Nationalpark-Mitarbeiterin Lisa Mäder hat zahlreiche Erfahrungen aus ihrem eigenen Naturgarten in die Erarbeitung des Faltblattes "Vielfalt vor der Haustür – was können wir für Schmetterling, Wildbiene & Co. tun?" einfließen lassen. Foto: Cornelia Otto-Albers

Nationalpark Hainich veröffentlicht neues Faltblatt mit zahlreichen praktischen Tipps zum Artenschutz

Die Nationalpark-Verwaltung hat ein neues Faltblatt mit dem Titel "Vielfalt vor der Haustür – was können wir für Schmetterling, Wildbiene & Co. tun?" veröffentlicht. Das Faltblatt erklärt, warum der Verlust an Biodiversität eine gravierende Bedrohung für alle Lebewesen auf diesem Planeten ist, insbesondere auch für uns Menschen. Es zeigt aber auch praktische Lösungsansätze auf und gibt gleichzeitig einen Einblick in die vielfältigen Lebensräume des Nationalparks. 

Vorbild für das neue Faltblatt ist die Natur im Nationalpark selbst: Auf einer Karte werden anhand von typischen Lebensräumen und Arten des Nationalparks konkrete Anknüpfungspunkte zur Förderung der Vielfalt vor der eigenen Haustür vorgestellt. So erfährt man, dass totes Holz eine Schlüsselstruktur für Artenvielfalt ist und wie es sich im eigenen Garten integrieren lässt. Mit welchen Pflanzenarten kann man die bunt blühenden Wiesen des Nationalparks nachahmen, auch wenn der Platz begrenzt ist? Beispielsweise lockt die Wiesen-Flockenblume mit ihren lilafarbenen Blüten rund 70 Schmetterlingsarten und 100 Wildbienenarten herbei. Das Faltblatt fasst auf einen Blick zehn Punkte zusammen und lädt damit zum Mitmachen ein, um die Artenvielfalt im häuslichen Umfeld schon in kurzer Zeit zu erhöhen.

„Beachtet man diese zehn Punkte, dann sieht man schnell ein Ergebnis des eigenen Handelns. In meinem Garten ist die Artenvielfalt explodiert – diese Selbstwirksamkeit zu erleben ist wirklich beeindruckend und heilsam, wenn man an die Zukunft der eigenen Kinder denkt!“, sagt Lisa Mäder, Sachbearbeiterin in der Nationalpark-Verwaltung, die Erfahrungswerte aus ihrem Naturgarten in das Faltblatt einfließen lassen konnte. „Machen ist wie Denken, nur krasser! 79 % aller Menschen in Deutschland haben einen Balkon, eine Terrasse oder einen Garten – wir können wirklich viel erreichen, wenn wir ins Handeln kommen. Selbst wenn nur der Balkonkasten nicht mit Geranien, sondern mit heimischen Wildstauden bepflanzt wird, ist für Insekten schon was getan. Immerhin geht es um unsere eigene Lebensgrundlage!“

Das Artensterben wird daher heutzutage von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen als eine der größten existentiellen Bedrohungen für die Menschheit eingeordnet. 

So hat sich beispielsweise in den vergangenen 30 Jahren die Menge an Fluginsekten in unserer Luft um mehr als 75 % reduziert. Über 50 % der heimischen Wildbienenarten – nicht die Honigbiene – sind bestandsgefährdet. Aber ohne Bestäubungsinsekten wie wildlebende Bienen oder auch Hummeln, Wespen, Schmetterlinge und Schwebfliegen ist, laut der Vereinten Nationen (UN), die Ernährungssicherheit der Menschen nicht mehr gewährleistet. 

Das Faltblatt ist ab sofort in den Infostellen des Nationalparks oder online zum Download unter https://www.nationalpark-hainich.de/de/service/aktiv-werden.html zu finden. Dort finden Interessierte auch zusätzliche Tipps, z. B. wie man den Igel oder heimische Vogelarten vor der eigenen Haustür unterstützen kann.

 

Cornelia Otto-Albers
Pressesprecherin