Ob man zu Fuß über die Höhen des Eichsfeldes streift, mit dem Fahrrad dem Werratal-Radweg folgt, im Paddelboot den Lauf der Werra erkundet oder durch die ursprünglichen Buchenwälder des Nationalparks Hainich wandert – ein großartiges Naturerlebnis ist dem Besucher gewiss.
Der Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal umschließt den Nationalpark Hainich. Er erstreckt sich auf einer Fläche von 858 km² zwischen den alten Städten Heiligenstadt, Eschwege, Mühlhausen, Bad Langensalza und Eisenach. Im Südosten liegt der Hainich mit seinen großen naturnahen Buchenwäldern.
Kennzeichnend für den Naturpark ist die charakteristische Schichtstufenlandschaft des Eichsfeldes mit seinen hochaufragenden Muschelkalkplateaus, der Hainich mit seinen bewaldeten Höhenzügen und das tief eingeschnittene Werratal. Alte Kultur- und wunderschöne Naturlandschaften mit verträumten Fachwerkdörfern, ausgedehnten Buchenwäldern und dem romantischen Werratal finden sich in harmonischer Einheit eng verzahnt nebeneinander.
Im Naturparkzentrum Fürstenhagen erwartet Besucher eine Ausstellung zum Thema "Mensch und Natur", ein Erlebnispfad mit Baumhaus, ein Garten der Sinne und ein Imbiss. Von dort aus führt auch ein Eibenlehrpfad durch einen der größten Eibenbestände Europas. Auf dem Naturlehrpfad der Dieteröder Klippen kann man duftende Wacholderheiden durchwandern.
Auf einem 102 km langen Wanderweg kann man den Naturpark mit seiner vielfältigen Natur und reichen Kulturlandschaft besonders gut kennen lernen. Verschiedene Naturlehrpfade, Fachvorträge und Exkursionen mit ausgebildeten Naturführern, Kanutouren, Erlebniswanderungen und Projekttage für Kinder und Jugendliche laden ein, sich näher mit unterschiedlichen Naturthemen zu beschäftigen. Einblicke in die bewegte Erdgeschichte der Region gibt die Geologische Route durch den Naturpark.
Die Werra schlängelt sich auf 302 Kilometern von der Quelle bis zur Mündung durch Thüringen und Hessen und durchquert dabei fünf Naturschutzgebiete. Mit ihrer angenehmen Fließgeschwindigkeit trägt die Werra Wasserwanderer gemächlich vorbei an zahlreichen Burgen und Schlössern, romantischen Stadtbildern, Schilfgebieten, bewaldeten Bergrücken und bis in den Fluss hineinragenden Felswänden, die sich im Wasser spiegeln.
Eine der schönsten und am besten erhaltenen Burgen Thüringens ist zweifellos die Creuzburg. Mit einer Fläche von 7.400 m² zählt sie zu den größeren romanischen Burganlagen Deutschlands. Entstanden im 12. Jahrhundert, beherbergte sie die später heilig gesprochene Landgräfin Elisabeth von Thüringen. Die noch zu Beginn der 1980er Jahre stark vom Verfall gezeichnete Burg wurde bis 1997 grundlegend saniert. Heute befindet sich die Creuzburg in einem sehr guten Zustand und ist als Museum öffentlich zugänglich. Zu den Ausstellungsräumen zählt ein eindrucksvoll gestaltetes Zeugnis des finstersten Kapitels der Burggeschichte – der Folterkeller. Attraktionen heute sind das Mittelalterfest, Burgkonzerte und die Möglichkeit, sich in den Burgmauern das Jawort zu geben.
Zwischen den Ortschaften Ober- und Niederdorla wurde im Jahr 1957 beim Torfstechen eine äußerst bedeutende germanische Kultstätte gefunden. Das Opfermoor Vogtei erwies sich als größter eisenzeitlicher Opferplatz Mitteleuropas. Seit 1991 entstanden hier originalgetreue Rekonstruktionen der Opferstätten und eines Germanendorfs aus dem dritten Jahrhundert.
Besucht man das Opfermoor, ist man ganz nebenbei an einem bedeutenden geografischen Punkt – dem Mittelpunkt Deutschlands. Eine Linde macht auf diesen gewichtigen Ort aufmerksam.
Website des Naturpark-Eichsfeld-Hainich-Werratal