Eichenbergweg

Wanderweg Eichenberg

Ein Spaziergang auf dem Eichenbergweg gibt Besuchern die Gelegenheit, die abwechslungsreichen Laubwälder des Hainichs kennen zu lernen.

Im 3,5 km langen Wegverlauf muss zweimal die Straße überquert werden.


Symbol
Eichel – das Symbol steht stellvertretend für die Eichen, welche dem Eichenberg seinen Namen gaben.

Länge
3,6 km

Startpunkt
Am Parkplatz "Thiemsburg" unweit des Nationalparkzentrums.

Adresse:
Nationalparkzentrum 
Thiemsburg 1
99947 Schönstedt

Schwierigkeitsgrad
leicht


Wegbeschreibung

Zunächst überquert man die Straße, um auf das Gelände der Thiemsburg zu gelangen.

Mittelalterliche Fliehburg
Von der mittelalterlichen Fliehburg, die hier einst gestanden hat, sind heute nur noch einige Grundmauern erhalten. Das neue Pensionshaus war früher das Forsthaus und wurde bis 1964 als Ausflugsgaststätte genutzt. Auf der linken Seite sieht man den Stamm der ehemaligen "Tanzlinde", wo zu bestimmten Feierlichkeiten, wie Pfingsten oder Himmelfahrt, eine Kapelle auf der Plattform der abgesägten, etwa 800 Jahre alten Eiche (nicht Linde) spielte und dazu getanzt wurde.
Der Weg führt weiter am Nationalparkzentrum vorbei und bald schon zeigt der Wegweiser nach rechts. Allerdings lohnt es sich, einige Meter weiter einen Blick auf die Alte Eiche zu werfen. Hier sieht man mit 5,45 m Stammumfang einen der dicksten Bäume des Nationalparks, die ca. 800 Jahre alte Alte Eiche. Unser Wanderweg verlässt kurz davor den beiten Weg und biegt nach rechts auf den Waagebalkenweg ab.

Naturnaher Wald
Deutlich sind die Besonderheiten eines naturnahen Waldes zu erkennen, wie z.B. Bäume unterschiedlichen Alters, Totholz und eine bunte Mischung einheimischer Laubbäume (z.B. Hainbuche, Eiche, Elsbeere). Besonders wohl in diesem Wald fühlt sich der Mittelspecht. Der Weg führt nun geradeaus in nordöstliche Richtung und wird von jüngeren Rotbuchen, Eschen und Eichen wie eine Allee umsäumt.

Nach etwa 500 m verlassen wir den Waagebalkenweg nach rechts. Der Wald ist mit Nadelbäumen, vor allem Fichten und Kiefern, durchmischt, Relikte einer forstlichen Bewirtschaftung des Gebietes. Im Jungwuchs sind kaum Nadelbäume vorhanden, woran zu erkennen ist, dass diese Bäume im Hainich nicht heimisch sind und zukünftig durch Laubbäume natürlich verdrängt werden.

Hainbuche und Rotbuche
Die Hainbuche wird aufgrund ihres Namens und der Ähnlichkeit mit Rotbuchen häufig zu den Buchen gerechnet. Es handelt sich dabei jedoch um eine ganz andere Baumart, denn Hainbuchen gehören zu den Birkengewächsen. Vergleichen kann man diese Baumarten am besten, wenn sie nebeneinander stehen. Die Möglichkeit ergibt sich nach eine scharfen Linkskurve. Hier kann man sich das Rinenbild und je nach Jahreszeit - auch Früchte oder Blätter beiden Arten genau anschauen. 

Zwei eng umschlungene Rotbuchen
Kurz bevor man eine feuchte Senke erreicht, kann der Besucher zwei eng umschlungene Rotbuchen am Wegesrand bewundern - ein Beispiel für skurrile Wuchsformen, wie man sie in den naturnahen Wäldern des Hainichs häufig findet.
An der feuchten Senke angekommen, führt der Wanderweg mit einer scharfen Rechtskurve weiter nach Südosten.

Alte Rotbuche
Bald kommt man an einer alten Rotbuche vorbei. Deutlich wird, dass die Rinde älterer Rotbuchenexemplare nicht mehr  schön glatt, sondern rissig und aufgeworfen wird. Wenn sich die Borke vom Stamm löst, ist das ein idealer Unterschlupf z.B. für Fledermäuse.

Nun geht es an einem Feuchtgebiet entlang, das in seiner Artenzusammensetzung deutlich vom Umfeld abweicht. In der Senke findet man vorwiegend Stieleichen, Moorbirken, Schwarzerlen und Großseggen. Die Senke ist im Frühjahr reichlich mit Wasser gefüllt, was für den Besucher in den Sommermonaten kaum zu erkennen ist.

Weiter auf dem Weg kreuzt man die Landstraße und setzt die Wanderungnach Süden fort, bevor man nach rechts auf den ausgebauten Waagebalkenweg (gleichzeitig Steinbergweg und Radweg nach Bad Langensalza) abbiegt. Man durchwandert immer wieder kleinere abgestorbene Fichtenbestände.

Ein Abstecher zum Steingraben
Kurz vor dem Wanderparkplatz "Thiemsburg" lohnt ein kleiner Abstecher (ca. 30 m) zum Steingraben (auf dem Steinbergweg). Er gehört zu den nur periodisch, nach Regenfällen oder der Schneeschmelze wasserführenden Bächen im Nationalpark. Die meiste Zeit des Jahres führt er nur Steine (daher der Name!). Wenn er aber Wasser führt, sieht der Steingraben aus wie ein Wildbach. Die Spuren seiner Aktivitäten sind dann an frischen Uferabrissen und Ablagerungen von Material zu erkennen.

Zurück auf dem Wanderweg sind es nur noch ein paar Meter, bis zum Ausgangspunkt der Wanderung, dem Wanderparkplatz "Thiemsburg".

 

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Foto: Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich
Dem Urwald aufs Dach steigen Der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich Diashow starten