Spechte

Die Unermüdlichen

Selten leben in Deutschland so viele Spechtarten in so üppigen Populationen beieinander wie im Nationalpark Hainich.

Auf Kerbtierjagd und beim Bruthöhlenbau vollführen Spechte wahre Wunder. Mit bis zu 20 Schlägen pro Sekunde arbeiten sie sich in das Holz, um mit ihrer langen dünnen Zunge Insekten herauszuangeln. Halt geben den Spechten auch an glatten Stämmen ihre sichelförmig gebogenen Zehenkrallen, besondere Sehnen und Muskeln des Beines und der kräftige, keilförmige Stützschwanz.
Spechte fühlen sich in alten, totholzreichen Wäldern besonders wohl. Hier finden sie im morschen Holz und unter der abfallenden Borke der toten Bäume Nahrung in Hülle und Fülle. Wer die Einzelgänger beobachten will, hat in der Nationalpark-Kernzone im Vorfrühling in den Morgenstunden sicher Erfolg. Die einzigartige morgendliche Wald-Atmosphäre entlohnt den Frühaufsteher. Der bekannteste und häufigste unter den Spechten des Nationalparks ist der weit verbreitete Buntspecht. Gänzlich aus der Art schlägt in Aussehen, Zugverhalten und Lebensraum der Wendehals. Unauffällig und klein wie ein Sperling ist der seltene Kleinspecht. Ganz im Gegensatz dazu sind Grün- und Grauspecht durch ihre Größe und kräftigen Ruf deutlich präsenter. Grünspechte verfüttern während der Jungenaufzucht rund 12 kg Ameisenpuppen. Zu den größten Spechten der Erde zählt der größte und kräftigste Specht im Nationalpark – der Schwarzspecht.


Der Mittelspecht

Unter den sieben Spechtarten des Nationalparks ist der Mittelspecht besonders bemerkenswert. Der schwarzweiße Vogel mit der roten Kappe sammelt seine Nahrung aus den Ritzen grober Laubbaumrinden. Im Nationalpark Hainich kommen ca. 60 – 70 Brutpaare vor. In der Osthälfte des Nationalparks, vor allem nahe der Wanderwege an der Thiemsburg, ist der Mittelspecht am häufigsten zu beobachten. Andere Spechtarten findet man an den Wanderwegen Sulzrieden, Sperbersgrund und Saugraben und an der Streuobst­wiese am Parkplatz "Fuchsfarm".


Trommelwirbel

Mehrere Spechtarten kommunizieren über das Trommeln auf hohlen Ästen und Stämmen. Das funktioniert in den hallenartigen Altholzbeständen von Buchenwäldern besonders gut.


Mehr Informationen in der Spechtbroschüre.