Die um 1067 erbaute Wartburg ist "ein hervorragendes Denkmal der feudalen Epoche in Mitteleuropa" und "mit kulturellen Werten von universeller Bedeutung verknüpft" (so die Begründung der Welterbekommission). Die heutige Wartburg ist größtenteils im 19. Jahrhundert unter Einbeziehung weniger erhaltener Teile neu gebaut worden. Wie kaum eine andere Burg ist die Wartburg mit der Geschichte und Kultur Deutschlands verbunden.
Sängerkrieg
Um 1200 erlebte die Wartburg unter dem kunstinteressierten Landgrafen Hermann I. ihre Blütezeit. Er machte die Burg zu einem Anziehungspunkt für Dichter und Minnesänger wie Walther von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach. Den in Richard Wagners Oper "Tannhäuser" ausgefochtenen Sängerkrieg auf der Wartburg gab es allerdings nie; der "Sängerkrieg" ist eine Sammlung von Sangspruchgedichten um einen angeblichen Dichterwettstreit aus dem 13. Jahrhundert.
Die Heilige Elisabeth
Von ca. 1211 bis 1227 verbrachte die ungarische Königstochter und später heilig gesprochene Elisabeth von Thüringen als Braut und Gemahlin des Landgrafs Ludwigs IV. mehr als zwei Drittel ihres Lebens auf der Wartburg.
Martin Luther
1521/22 hielt sich der Reformator als "Junker Jörg" zehn Monate auf der Burg versteckt und übersetzte während dieser Zeit das Neue Testament aus dem Griechischen in nur elf Wochen ins Deutsche.
Burschenschaften
1817 fand anlässlich des 300. Jahrestages des Thesenanschlags Martin Luthers (31. Oktober 1517) und im Gedenken an die Völkerschlacht bei Leipzig (Oktober 1813) auf der Burg das erste Wartburgfest der deutschen Burschenschaften statt. Das zweite Wartburgfest wurde im Revolutionsjahr 1848 veranstaltet. Seither gilt die Wartburg als nationales Denkmal, im 20. Jahrhundert auch aufgrund ihrer Lage nahe der innerdeutschen Grenze.
Mehr dazu finden Sie auf der Website der Wartburg.