Der Erlebnispfad Wilde Weide startet am Eingangstor und verbindet kreative Sitzmöglichkeiten, vier spannende Erlebnisstationen, den Aussichtsturm Wilde Weide und den Infopavillon auf einer kurzen Wegstrecke von 600 m. Der Rückweg führt über die Sommerweise der Schafe und Ziegen. Der Erlebnispfad Wilde Weide richtet sich insbesondere an Familien mit kleinen Kindern und Menschen, die eine kleine Runde laufen möchten.
Symbol
Rinderkopf
Länge
600m
Startpunkt
Wanderparkplatz "Kindel" an der B 84
Schwierigkeitsgrad
leicht
Der Erlebnispfad Wilde Weide startet am Wanderparkplatz Kindel, unmittelbar an der B 84 zwischen den Orten Großenlupnitz und Behringen. Bereits am Wanderparkplatz besteht die Möglichkeit, auf großen Informationstafeln mehr zum Thema Offenland und Beweidung im Nationalpark Hainich zu erfahren. Gemeinsam mit dem Nachtigallenweg führt der Weg zunächst durch das große Besuchertor.
Erlebnisstationen auf dem Generalsweg
Der erste Wegabschnitt führt auf etwa 250 Meter geradlinig zum Aussichtsturm. Zwei Erlebnisstationen auf den Hin- und zwei auf dem Rückweg bieten aber Kletterspaß, Knobelei, Sitzmöglichkeit und Naturwissen. Die erste befindet sich direkt hinter dem großen Tor. Hier kann Groß und Klein mitten durch die Strauchwildnis klettern. Einige Meter weiter lädt die Ruhestation Kuh zum Rechnen ein. Hier kann das eigene Schrittmaß bestimmt werden. Wenn dann die Schritte bis zum Aussichtsturm gezählt werden, können Rechenkünstler die Entfernung zwischen der Ruhestation und dem Turm recht genau berechnen.
Wen es wundert, dass die erste Hälfte des Weges auf einem für Nationalparke durchaus ungewöhnlichen Plattenweg verläuft, hat recht. Der sogenannte Generalsweg wurde einst mit Panzern befahren. Bereits ab 1870 wurden die umgebenden Flächen militärisch genutzt. In den 30er Jahren erwarb die Wehrmacht die Flächen und 1945 übernahm die Rote Armee das Gebiet. Fortlaufend wurden die militärisch genutzten Flächen erweitert. In den 60er und noch einmal in den 80er Jahren entstanden durch das Militär zur Anlage von Schießbahnen große Kahlschläge. Die Größe des Truppenübungsplatzes Kindel betrug 2540 Hektar. Zum Übungsbetreib kamen Einheiten aus der gesamten DDR. 1991 endete die militärische Nutzung und 1992 begann die Entsorgung militärischer Altlasten.
Heute wird der Weg von Weidezäunen gesäumt: Links befindet sich die Sommerweide der Schafe und Ziegen und rechts die Ganzjahresweide der Kühe und Pferd.
Ein Toilettenhäuschen befindet sich kurz vor dem Abzweig zum Aussichtsturm.
Aussichtsturm Wilde Weide
Wir erreichen den Aussichtsturm Wilde Weide, wo gleich am Eingang die Auflösung zum Entfernungsrätsel angebracht ist. Es lohnt sich, zumindest die Terrasse des Turmes über einige Stufen zu besteigen. Über eine etwas schmalere Kletterpassage geht es in die zweite Etage des Turmes. Vor dem Herunterfallen schützt ein Gitter. Von hier aus eröffnen sich schöne Blicke nach Norden, Osten und Westen. Im Norden kann man die Waldflächen des Nationalparks, aber auch die Wiederbewaldungsflächen des Kindel erkennen. Nach Westen sieht man die berühmte Wartburg. Rund um den Aussichtsturm liegen die Beweidungsflächen.
Informationstafeln am Aussichtsturm informieren u.a. über das Ganzjahresbeweidungsprojekt Wilde Weide im Hainich wie auch über das grenzübergreifende Schutzgebietsnetz NATURA 2000.
Sitzmöglichkeiten rund um den Turm, überdacht und open air, bieten Schutz vor Wetterunbill und laden ein, hier etwas mehr Zeit zu verbringen.
Auf der Weide
Zurück auf den Generalsweg geht es nun durch die Besucherschleuse auf die Weide der Schafe und Ziegen. Am Eingang informiert eine Tafel über das richtige Verhalten auf der Fläche. So beispielsweise sind Hunde an der kurzen Leine zu nehmen und die Weidetiere dürfen nicht gefüttert werden. Der Weg verläuft nun ein stückweit geradeaus über im Sommer wunderschön bunt blühende Wiesen. Nach einigen Metern zweigt der Erlebnispfad Wilde Weide nach links ab. Wir passieren die Ruhestation Ziege und sehen bereits das Ausgangtor, durch das wir die Weidefläche wieder verlassen.
Bachaue und Informationspavillon
Nach dem Verlassen der Weide durchwandert wir eine Bachaue mit einem kleinen Weiden-Wäldchen. Noch lange im Frühling plätschert und steht Wasser in diesem Bereich. Danach bietet sich noch einmal eine letzte Sitzgelegenheit an der Ruhestation Metamorphose. Der Informationspavillon bietet umfassende Informationen zu den Weidetieren, den Beweidungsprojekten, NATURA 200 und auch über Aktuelles im Nationalpark. Nun sind es nur noch wenige Schritte und wir erreichen den Wanderparkplatz Kindel.