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Serinus, der Kanarienvogel im Hainich

Ornithologie vom

Serinus, der Kanarienvogel im Hainich

Vor Kurzem sind sie heimgekehrt und seit einigen Tagen ist auch der Gesang der Girlitze regelmäßig zu hören.
Durch den relativ kurzen Weg aus den mediterranen Winterquartieren gehört der Girlitz zu den ersten wiederkehrenden Zugvögeln. Einige Exemplare versuchen sogar die Wintermonate bei uns auszuharren.
Dabei wirkt der zierliche grüngelbe Körnerfresser mit der einprägsamen Stimme, der nur gut elf Gramm auf die Waage bringt, geradezu zerbrechlich.

Jetzt, Anfang April, können noch kleine Trupps an Fütterungen oder auf Brachflächen beobachtet werden, auch in der Gemeinschaft mit Grünfinken oder Sperlingen.
In der zunehmenden Frühlingssonne präsentieren die Männchen immer öfter durch das von Baumspitzen oder im Flug vorgetragene, klirrend-quietschende Liedchen ihre Vorzüge. Der Singflug wird durch langsame, fledermausartige Flügelschläge und auffällige Körperwendungen besonders ausdrucksstark vorgetragen. Nicht selten singen mehrere Männchen dicht beieinander. Die Weibchen suche solche Balzarenen auf, um sich ein Männchen auszuwählen.

Der bevorzugte Lebensraum sind halboffene Landschaften mit lockerem Baumbewuchs, Gebüschen und Brachflächen, wo Kräuter und Stauden ausreichend Sämereien ausbilden können. Auch Kleingärten, Streuobstwiesen, Parks und Bahndämme werden vom Girlitz besiedelt. Oft erreicht er sogar innerhalb von Ortschaften und in Stadtrandbereichen höhere Dichten als in der Feldflur.
Verpaarte Vögel halten eng zusammen und fliegen gemeinsam fressen. Während das Weibchen Gras, Wurzeln, Moos oder Haare für den Nestbau sammelt, begleitet sie das Männchen singend. In der Brutzeit, die sich bis August erstrecken kann, wird ein kleines Revier verteidigt.
Das Nest findet man in Ranken an Gebäuden, in Obstbäumen, Koniferen oder Dornengebüschen, mal knapp über dem Boden aber auch in mehr als 10 Metern Höhe. Die zwei bis sieben hellblauen Eier sind mit wenigen dunklen Flecken verziert. Bereits 12 Tage nach Brutbeginn können die Jungvögel schlüpfen und nach weiteren 14 Tagen verlassen diese voll befiedert das Nest.
In Südwesteuropa, Sardinien und Korsika kann man auch den verwandten Zitronengirlitz antreffen, während südlich des Schwarzen Meeres der Rotstirngirlitz lebt. Der etwas größere Kanarengirlitz ist die Stammform des Kanarienvogels.
Girlitze sind in den waldreichen Gebieten des Hainichs nicht sehr häufig. Überall dort wo freie Flächen den Wald auflockern oder Gebäude errichtet wurden, besteht aber die Möglichkeit Girlitze zu entdecken.

 

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Cornelia Otto-Albers

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