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Neue Sonderausstellung „Faszination Rhön“

Pressemitteilungen vom

Neue Sonderausstellung „Faszination Rhön“
Der Fotograf Jürgen Holzhausen bei seinen täglichen Aktivitäten. Foto: Iris Holzhausen

Ab sofort sind im Nationalparkzentrum an der Thiemsburg Fotos aus dem Biosphärenreservat Rhön zu sehen. Sie zeigen die Schönheit dieser Landschaft, die Dynamik der Natur, ihre Ästhetik und die Vielfalt der dort vorkommenden Arten.

Der Fotograf Jürgen Holzhausen ist ein alteingesessener Rhöner Bursche, welcher die Rhön liebt, sie schon oft durchwandert hat und immer wieder die Schönheit dieser Landschaft in besonders eindrucksvollen Bildern festgehalten hat.

Die Sonderausstellung „Faszination Rhön“ wird bis Ende Februar 2024 im Nationalparkzentrum an der Thiemsburg zu sehen sein (im Oktober täglich von 10.00 – 19.00 Uhr geöffnet, ab November bis 16.00 Uhr); sie ist im Rahmen des Besuchs des Baumkronenpfades und der Dauerausstellung kostenlos.

 

Manfred Großmann
Leiter

 

Beschreibung der Ausstellung

 

„Faszination Rhön“: Natur liebt (Foto)-Kunst

Bilder von Jürgen Holzhausen in einer Sonderausstellung im Nationsparkzentrum Thiemsburg

Das Land der offenen Fernen – die faszinierende Landschaft der Rhön eingefangen in den beeindruckenden Bildern des Rhöner Naturinterpreten Jürgen Holzhausen ist in der neuen Sonderausstellung im Nationalparkzentrum Thiemsburg im Hainich zu entdecken. Zu sehen sind facettenreiche Landschaften, beeindruckende Tierporträts, grafisch anmutende Baum-Bilder und Aufnahmen der Reihe „Black Magic“, die Tiere und Pflanzen in einer außergewöhnlichen Darstellung vorstellen.

Wie ist eine derart vielfältige Ausstellung zu beschreiben? Worte können nur den Versuch einer Annäherung an die Aufnahmen darstellen und den Leser zum eigenen Betrachten anregen.

Großartige Landschaften und phantastische Wesen
Zuerst fallen die großformatigen Landschaften ins Auge. Zu sehen sind unterschiedliche Tages- und Jahreszeiten, in denen die Aufnahmen entstanden sind. Prachtvoll zeigt sich das „Schwarze Moor“ im Sonnenaufgang. Die „Gewitterstimmung auf der Hohen Geba“ wirkt beindruckend und bedrohlich zugleich. Manchmal demonstrieren Bild-Ensembles die Vielfalt der Landschaftschaft. So finden sich neben einer Darstellung der typischen Trockenrasen-Landschaft der Rhön dazu passende Tiere, wie das Rhönschaf und die Zauneidechse. In vielen Aufnahmen ist der Blick des Fotografen für die Details, die in der Landschaft zu finden sind, zu erkennen. Jürgen Holzhausen erzählt Geschichten in seinen Bildern.

Außerordentlich faszinierend sind die Aufnahmen, die die Rhön – das Land der offenen Fernen – besonders in Szene setzen. Eindrücke davon vermitteln die Fotos vom „Winter in der langen Rhön“ oder der „Blick zum Arnsberg“. Sie verdeutlichen, wie viele Kilometer weit man in die Landschaft sehen kann.

Nicht weniger beeindruckend präsentieren sich die Porträts von typischen Tieren der Rhön. Da thront ein Steinkauz majestätisch auf einem Ast. Der Birkhahn versinkt in Betrachtung des Mondes. Ein Rotmilan beobachtet mit aufmerksamem Blick das Geschehen. Bezaubernd schaut die Bekassine in die Kamera. Silberreiher gleiten in eleganter Formation durch die Luft. Beim Ansehen entstehen unmittelbar Bilder im Kopf und man sieht die Reiher in seiner Vorstellung buchstäblich fliegen.

Sehr persönliche und grafisch anmutende Aufnahmen zeigen zwei Solitärbäume in Hochlagen. Den Bergahorn gibt es nicht mehr. Die Rotbuche besucht Jürgen Holzhausen seit 59 Jahren mindestens ein- bis zweimal im Jahr. Zu ihr hat eine ganz besondere Beziehung, auch wenn von ihr inzwischen nur noch ein Teil existiert. Beim Gespräch vor dem Bild fiel  dem Fotografen spontan die Zeile „Alt wie ein Baum“ ein. Vielleicht kennt Jürgen Holzhausen das großartige Lied der „Puhdys“ aus dem Jahr 1976.

Spektakulär wirken die Bilder der „Black Magic“-Reihe. Mit einer außergewöhnlichen Technik bearbeitete Jürgen Holzhausen Fotografien von Tieren und Pflanzen, die danach Strukturen und Silhouetten zeigen. Auf dunklem Hintergrund muten diese fast wie Scherenschnitte an Die „Nickende Distel“ ähnelt einem bizarren Tiefseewesen. Und das Grasfrosch-Augenpaar scheint geradezu dem Vorspann eines Edgar-Wallace-Films entsprungen.

Tief verwurzelt in der Rhön - Naturinterpret Jürgen Holzhausen
Jürgen Holzhausen ist ein Rhöner Bursche, der sein Leben lang mit seiner Heimat – der Rhön – tief verwurzelt ist. Seit Kindertagen kennt er sie besser als seine Westentasche. Ohne diese jahrzehntelange Beobachtung und die Kenntnis um die Lebensgewohnheiten der Tiere oder die Stimmungen bei unterschiedlichem Wetter, wären die großartigen Aufnahmen nicht entstanden.

Der Betrachter bekommt nur eine ungefähre Vorstellung davon, wie viel Geduld und Zeit voller Aufmerksamkeit und Konzentration bei Wind, Regen, Frost oder Hitze nötig sind, um im richtigen Augenblick den Auslöser zu drücken. Ohne diese Bedingungen wären Aufnahmen, wie sie in der Ausstellung zu sehen sind, nicht möglich.

Plädoyer für die Bewahrung der Natur
Wer aufmerksam die gezeigten Bilder anschaut, der versteht die Ausstellung gleichfalls als ein Plädoyer für die Bewahrung der Landschaft und der Natur. Jürgen Holzhausen, der sich als Naturinterpret versteht, äußert im Begleittext zur Ausstellung: „Verluste sind zutiefst auch Kulturverluste.“ Seine Bilder zeugen nicht nur von seiner Liebe zur Rhön, sondern auch vom Bewusstsein für die Verletzlichkeit dieser Landschaft.

Die wundervollen Bilder der Rhön und der Tiere und Pflanzen, denen sie den Lebensraum bietet, vermitteln einen Eindruck von der Herrlichkeit der Landschaft. Bei all dem darf nicht vergessen werden, dass diese Schönheit gefährdet ist. Damit solche Bilder auch in der Zukunft möglich sind, gilt es alles dafür zu tun, dass die Vielfalt und Lebendigkeit der Landschaft erhalten bleibt. Das Bild der Blauflügel-Prachtlibelle mit ihren filigranen Flügeln zeigt, welche Wunder die Natur vollbringt. Diese Wunder gilt es zu schützen.

Im einem berühmten Buch von Antoine Saint-Exupéry sagt der Fuchs zum „Kleinen Prinz“: „Hier mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Vielleicht hatte Jürgen Holzhausen diese Geschichte im Sinn, als er folgenden wunderbaren Satz in den Begleittext zur Ausstellung schrieb:

„Wir können noch die verbliebene Schönheit der Dinge entdecken, wenn wir mit unseren Herzen sehen.“

 

Nationalparkführerin Silvia Daniel

 

Kontakt:

Jürgen Holzhausen
juergen@holzhausen-rhoen.de
www.holzhausen-rhoen.de

Silvia Daniel
post@silvia-daniel.de