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Gelbvieh zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2025“ ernannt

Pressemitteilungen vom

Gelbvieh zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2025“ ernannt
Zwei der insgesamt zwölf Rinder der Rasse "Gelbvieh", die auf der Ganzjahresweide am Kindel im Nationalpark Hainich weiden. Foto: Denny Juchem

Zwölf Rinder dieser Rasse weiden im Nationalpark Hainich

 

Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) ernennt seit 1984 jedes Jahr mindestens eine Rasse aus der Roten Liste der Nutztierrassen in Deutschland zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres“. In diesem Jahr ist es das Gelbvieh. Der Rückgang dieser Rinderrasse verlief schnell und stetig. Gab es im Jahr 1950 deutschlandweit noch 800.000 Rinder dieser Rasse, waren es deutschlandweit 2025 laut GEH gerade noch etwa 2.500 Rinder. Zwölf Gelbvieh-Rinder weiden auf der Ganzjahresweide am Kindel im Nationalpark Hainich.

Verlust an Biodiversität gibt es nicht nur bei Wildpflanzen und Wildtieren, sondern auch in der Landwirtschaft. Die Wahl der „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres“ soll auf die Problematik der 176 gefährdeten Nutztierrassen der Roten Liste der GEH aufmerksam machen. Ziel ist es, den weiteren Verlust an Nutztierrassen zu verhindern, die meist an spezielle standörtliche Gegebenheiten oder auch geographische Regionen angepasst sind. Außerdem soll das Interesse von Tierhaltern und Tierhalterinnen geweckt werden, um Erhaltungsmaßnahmen zu unterstützen. 

„Unsere Gruppe besteht aktuell aus 12 Rindern, alles Mutterkühe. Im letzten Jahr war zum Decken der Kühe von September bis Dezember ein Gelbvieh-Bulle auf der Fläche. Die Kühe sind jetzt also tragend und im Sommer (Juni/ Juli) erwarten wir die Kälber“, erklärt die verantwortliche Mitarbeiterin der Nationalpark-Verwaltung, Madlen Schellenberg. „Unsere Weidetiere im Nationalpark haben eine wichtige Aufgabe. Sie halten die Weideflächen im südlichen Nationalpark als Lebensraum für seltene Tierarten offen. Dazu zählen beispielsweise die Gelbbauchunke, der Goldene Scheckenfalter oder auch Raubwürger, Wiesenpieper und Grauammer. Insofern arbeiten wir hier in zweifacher Hinsicht dem Verlust der Biodiversität entgegen“, erläutert Nationalparkleiter Rüdiger Biehl weiter.

 

Cornelia Otto-Albers
Pressesprecherin