Saugrabenweg

Der Wanderweg Saugraben

Wildschweine wühlen gerne im Saugraben oder auch in anderen feuchten Kuhlen entlang des Weges. Aber keine Sorge, Wildschweine sind scheu und nachtaktiv – Wanderer brauchen eine Begegnung mit dem Schwarzwild also nicht zu fürchten.

Der Wanderweg kann von den Parkplätzen "Am Zollgarten" und "Fuchsfarm" aus in ungefähr 3 Stunden erwandert werden. Festes Schuhwerk wird empfohlen, da an manchen Stellen nach feuchtem Wetter vernässte oder auch etwas schlammige Bereiche auftreten können.


Symbol
Wildschwein

Länge
10 km

Startpunkt
Der Wanderung kann vom Parkplatz "Am Zollgarten" bei Kammerforst oder vom Parkplatz "Fuchsfarm" gestartet werden.

Adresse:
Trift Chaussee
99947 Mülverstedt

Schwierigkeitsgrad
mittel, einige Höhenmeter sind zu überwinden und es kann recht schlammig werden


Wegbeschreibung

Beginn "Am Zollgarten"
Die Bezeichnung "Am Zollgarten" ist Hinweis auf das ehemalige Zollhaus am Sauberg (392 m ü. NN).

Sukzession
Sukzession bedeutet im Hainich Entwicklung zum Laubmischwald. Nach Ende der militärischen Nutzung und der Schafbeweidung kann man nun auf den ehemaligen Schießbahnen Sukzession vom dichtfilzigen Gräserstadium mit Disteln, Karden, Wegwarte und Johanniskraut am Wegesrand über das nach und nach dichter werdende Gebüschstadium aus Schlehen und Rosen bis zum Eschen-Jungwald, in dem schon einzelne Buchen wachsen, beobachten. Der Wanderer bewegt sich oberhalb des Saugrabens entlang, bis der Weg nach links durch Eschen-Jungwald über die Triftchaussee in einen strukturreichen Laubmischwald führt.

Welterbegebiet
Der Wald ist hier alt, urwüchsig und strukturreich. Es wird deutlich: Hier ist Welterbegebiet. Der Weg schlängelt nun vorbei an stehendem und liegendem Totholz ins Brunstal. Totholz bietet Raum für neues Leben. Abgestorbene oder vom Sturm umgeworfene Bäume sind Teil der natürlichen Waldentwicklung; sie verbleiben im Wald und werden einem jahrzehntelangen Zersetzungsprozess überlassen. Totholz ist Existenzgrundlage für ungefähr 520 holzbewohnende Käfer- und 1.650 Pilzarten. Auch suchen Spechte hier nach Nahrung und bauen Bruthöhlen, die später von Waldkauz und Fledermäusen genutzt werden.

Brunstal
Das Brunstal ist im Frühjahr von tausenden Märzenbechern gesäumt. Stellenweise hat sich das Wasser nach starken Regenfällen und der Schneeschmelze über 3 m tief in den Talgrund eingegraben. Verstärkt wachsen hier neben der Buche auch Eschen und Ahorne. Besondere Vorsicht und Achtsamkeit erfordert der nächste Wegabschnitt, da die seltene Wildkatze im Tal verschiedene Schlupfwinkel und Ruheplätze hat. Bitte bleiben Sie auf dem Wanderweg!

Auf den Spuren der Wildkatze
Die Wildkatze, das scheue Raubtier des Hainichs, lebt sehr zurückgezogen und versteckt. Meist schläft sie tagsüber und jagt nachts. Im Aussehen ähnelt sie einer wildfarbenen Hauskatze, nur wirkt sie etwas kräftiger und hat einen dunkelgeringelten Schwanz mit stumpfem, schwarzem Ende. In vielen Regionen Deutschlands ist die Wildkatze ausgestorben oder vom Aussterben bedroht; daher ist es wichtig, ihren Lebensräumen mit besonderer Verantwortung zu begegnen. 
An der Triftchaussee angekommen, biegt der Wanderer nach rechts und gelangt zum Gelände der ehemaligen Fuchsfarm.

Auf der kleinen Kreuzung neben der Streuobstwiese zweigt der Wanderweg Saugraben nach links zum Parkplatz "Am Zollgarten" oder er führt gerade weiter zum Parkplatz "Fuchsfarm", wo eine Rast mit selbstgebacknem Kuchen und zünftiger Brotzeit in der "Brotzeit Fuchsfarm" lockt. 

Streuobstwiesen
Die Streuobstwiese ist zu jeder Jahreszeit sehenswert. Im Frühling von Tausenden Blüten verzaubert, reifen über Sommer und Herbst die Früchte und im Winter stehen kahl und erstarrt knorrige Baumgestalten. Die alten Obstbäume sind aber auch wichtiger Lebensort für eine Vielzahl von Tieren. 

Vom Parkplatz "Fuchsfarm" aus durchschreitet man eine Streuobstwiese und biegt an der Kreuzung nach rechts. Über die Triftchaussee führt der Weg in den Wald, vorbei an einem Erlenbruch bis zum Hünenteich. Von hier geht es bergauf zu den Wällen der Hünenburg, einem ehemaligen Bergeplatz, am Kellerloch vorbei, und der Wanderer verlässt wieder den Wald. Hier befand sich einst die Dorfstelle Graurode.

Die Wüstung Graurode
Rund um den Hainich gibt es etwa 40 aufgegebene Siedlungen. Die Mehrzahl, so auch Graurode oder auch Gravenode, entstand im 10./11. Jahrhundert und war bis spätestens Mitte des 14. Jahrhunderts bereits wieder wüst gefallen. Zum Wüstwerden trugen hauptsächlich Pestepidemien und wirtschaftliche Gründe aufgrund unfruchtbarer Böden und Wassermangel bei. 

UBiS und WiKaKiWa
Heute befindet sich hier die Umweltbildungsstation UBiS, in der kleine und große Kinder die Natur erforschen. Gleich dahinter lädt der Wildkatzenkinderwald zum Spielen ein.

Über Sukzessionsflächen kommt man wieder zum Parkplatz "Am Zollgarten", wo sich der Rundweg schließt.

 

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